Um meinem unausgeführten Gedanken über das Verhältnis von Zeit und Warten, den ich am Beispiel von HIGH NOON so dahingestreut hatte, einen zweiten fragmentarischen folgen zu lassen, zitiere ich an dieser Stelle einen anderen schönen Western, der dieses Paradigma bestens bedient:
3: 10 TO YUMA von Delmer Daves (USA 1957) mit Glenn Ford und Van Heflin. Der deutsche Verleihtitel gebietet verwegen: „Zähl bis drei und bete“, was zwar in bezug auf den direkten Inhalt nur Halbsinn ist, aber zumindest den Charakter einer bedrohlich verfließenden Zeit handfest vermittelt. „Glauben Sie, Sie könnten die Zeit anhalten, wenn Sie Ihre Uhr kaputt machen?“, fragt der Outlaw seinen nervösen Bewacher, kurz bevor dieser ihn zur Bahnstation eskortiert. Hier kommt sehr deutlich die Erfahrung der negativen Macht der Zeit zum Ausdruck.
Es gibt nicht wenige Parallelen zum filmischen Meilenstein von Fred Zinnemann: das Warten auf einen Zug, die Uhr als Metronom des diegetischen Rhythmus, die bösen Buben, die ihrem Anführer beistehen, die Feiglinge, die sich aus dem Staub machen, die liebende Frau, die gegen Ende doch noch kommt, um ihrem Mann beizustehen (wenn auch hier nicht in derart zentraler Weise wie in HIGH NOON), ein einsamer Held, der eben tun muß, was er tun muß, weil er es tun muß, und ein für ihn scheinbar aussichtsloser Showdown in den letzten Filmminuten. Nun, wir wissen ja – lonely are the brave.
Was die Handlung im wesentlichen vorantreibt und motiviert, ist die Erwartung des 15:10 Uhr-Zugs, der den gefangenen Bösewicht nach Yuma bringen soll. Der Schnitt und die Entwicklung des Suspense resultieren aus ihr ebenso wie die Entfaltung der Charaktere. Hierdurch erhält der Film eine bestechende Geradlinigkeit und Stringenz – die Ästhetik der Beschränkung.
3: 10 TO YUMA von Delmer Daves (USA 1957) mit Glenn Ford und Van Heflin. Der deutsche Verleihtitel gebietet verwegen: „Zähl bis drei und bete“, was zwar in bezug auf den direkten Inhalt nur Halbsinn ist, aber zumindest den Charakter einer bedrohlich verfließenden Zeit handfest vermittelt. „Glauben Sie, Sie könnten die Zeit anhalten, wenn Sie Ihre Uhr kaputt machen?“, fragt der Outlaw seinen nervösen Bewacher, kurz bevor dieser ihn zur Bahnstation eskortiert. Hier kommt sehr deutlich die Erfahrung der negativen Macht der Zeit zum Ausdruck.
Es gibt nicht wenige Parallelen zum filmischen Meilenstein von Fred Zinnemann: das Warten auf einen Zug, die Uhr als Metronom des diegetischen Rhythmus, die bösen Buben, die ihrem Anführer beistehen, die Feiglinge, die sich aus dem Staub machen, die liebende Frau, die gegen Ende doch noch kommt, um ihrem Mann beizustehen (wenn auch hier nicht in derart zentraler Weise wie in HIGH NOON), ein einsamer Held, der eben tun muß, was er tun muß, weil er es tun muß, und ein für ihn scheinbar aussichtsloser Showdown in den letzten Filmminuten. Nun, wir wissen ja – lonely are the brave.
Was die Handlung im wesentlichen vorantreibt und motiviert, ist die Erwartung des 15:10 Uhr-Zugs, der den gefangenen Bösewicht nach Yuma bringen soll. Der Schnitt und die Entwicklung des Suspense resultieren aus ihr ebenso wie die Entfaltung der Charaktere. Hierdurch erhält der Film eine bestechende Geradlinigkeit und Stringenz – die Ästhetik der Beschränkung.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen